ext2/ext3/ext4

Die ext-Familie (Extended File System) umfasst die standardmäßigen Dateisysteme für Linux-Betriebssysteme. Sie hat sich über die Jahre weiterentwickelt, um den steigenden Anforderungen an Leistung, Zuverlässigkeit und Funktionalität gerecht zu werden.

ext2

Merkmale:

  • Einführung: 1993 als erstes speziell für Linux entwickeltes Dateisystem
  • Journaling: Nicht vorhanden
  • Maximale Dateigröße: 2 TB
  • Maximale Partitionsgröße: 32 TB

Einsatzbereiche:

  • Geeignet für Flash-Speicher wie USB-Sticks aufgrund des Fehlens von Journaling, das Schreibvorgänge reduziert

Einschränkungen:

  • Längere Wiederherstellungszeiten nach Systemabstürzen aufgrund fehlenden Journalings

ext3

Merkmale:

  • Einführung: 2001 als Nachfolger von ext2
  • Journaling: Vorhanden, verbessert die Datenintegrität und verkürzt die Wiederherstellungszeit
  • Maximale Dateigröße: 2 TB
  • Maximale Partitionsgröße: 32 TB

Vorteile gegenüber ext2:

  • Schnellere Systemwiederherstellung nach Abstürzen
  • Möglichkeit, ext2-Partitionen ohne Neuformatierung auf ext3 zu aktualisieren

Einschränkungen:

  • Begrenzte neue Funktionen im Vergleich zu ext2

ext4

ext4 (Fourth Extended Filesystem) ist das aktuelle Standard-Dateisystem für viele Linux-Distributionen und stellt eine Weiterentwicklung seiner Vorgänger ext2 und ext3 dar. Es bietet zahlreiche Verbesserungen in Bezug auf Leistung, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit.

Einsatzbereiche

  • Standard-Dateisystem für Linux-Distributionen:

Viele moderne Linux-Distributionen, wie Ubuntu ab Version 9.10 und Fedora ab Version 11, verwenden ext4 als Standard-Dateisystem aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Leistung.

  • Server-Umgebungen:

Dank seiner verbesserten Datenintegrität und Performance ist ext4 eine bevorzugte Wahl für Server, die eine hohe Zuverlässigkeit erfordern.

  • Datenbank-Systeme:

Die Fähigkeit von ext4, große Dateien effizient zu verwalten, macht es ideal für datenintensive Anwendungen wie Datenbanken.

Vorteile gegenüber ext3

  • Erhöhte Leistung:

Durch Funktionen wie Multi-Block-Allokation und verzögerte Allokation bietet ext4 eine verbesserte Schreib- und Leseperformance im Vergleich zu ext3.

  • Größere Speichergrenzen:

Ext4 unterstützt größere Dateigrößen und Partitionsgrößen, was es zukunftssicherer und skalierbarer macht.

  • Verbesserte Zeitstempel:

Mit Nanosekunden-Genauigkeit bei Zeitstempeln ermöglicht ext4 eine präzisere Dateiverwaltung.

  • Online-Defragmentierung:

Ext4 ermöglicht die Defragmentierung des Dateisystems im laufenden Betrieb, was die Systemleistung optimiert.

Hinweis: Während ext4 erhebliche Verbesserungen gegenüber ext3 bietet, sollte die Wahl des Dateisystems stets auf den spezifischen Anforderungen und Einsatzszenarien basieren.